Als ich mit Zackie Achmat aus Südafrika für eine halbe Stunde in der Bundespressekonferenz geredet habe oder bei Silke Helfrich in ihrem Esszimmer saß oder zusammen mit einer Restauratorin die Heiligen Drei Könige im Germanischen Nationalmuseum angesehen habe – das waren Begegnungen, um derentwillen ich meinen Beruf liebe.
Ich sammele Worte und Sätze, sie sickern in mich ein und ich arrangiere sie neu. Ich lebe von dem, was andere sagen oder schreiben und ich tue dasselbe: ich schreibe und sage etwas – aus den Worten und Sätzen der Anderen.
I am lone arranger, sagt Manfred Mann. So geht es auch mir. Ich sitze oft allein am Schreibtisch, aber einsam bin ich nicht, ich habe ja die Worte der Anderen – und ab und an verlasse ich den Schreibtisch, um interessante Menschen zu treffen und sie zu befragen: früher überwiegend für Radiostücke inzwischen meist für Magazintexte.
Sonst noch was?
Ich bin in Minden groß geworden, habe zwischen 1992 und 1998 in Wuppertal, Tübingen und Madurai (Indien) Evangelische Theologie studiert, danach eine Hospitanz beim Schwäbischen Tagblatt in Tübingen gemacht und angefangen journalistische Texte zu schreiben. Nach dem Vikariat bei der Evangelischen Kirche in Westfalen (1999 – 2001) wollte ich lieber journalieren als pfarrern. Nach einigen Zwischenstationen habe ich 17 Jahre lang in Köln freiberuflich als Journalist und Moderator gearbeitet – überwiegend für den WDR-Hörfunk und für andere ARD-Sender. Seit Ende 2020 arbeite ich als Redakteur bei der Zeitschrift Publik Forum; viele meiner aktuellen Texte kann man auf der Homepage dort lesen.